Einfach sitzen
Keine Bemühungen.
Keine Ziele.
Keine Methoden.
Einfach sitzen.
Nicht einmal Meditation.
Nicht wirklich.
Nicht versuchen, irgendwohin zu gelangen.
Nicht nach Stille oder Frieden oder Einsicht suchen.
Einfach das.
Die Wärme eines Körpers auf einem Stuhl.
Der sanfte Rhythmus des Atems,
ohne ihn formen zu müssen.
Die Rückenschmerzen,
die kommen und gehen.
Die Vögel draußen.
Das Summen des Kühlschranks.
Der aufkommende Gedanke…
Und sein Verschwinden.
Alles ist willkommen.
Nichts muss arrangiert, repariert
oder herausgefunden werden.
Diese Übung (wenn man es so nennen kann)
ist so einfach, dass der Verstand sie übersehen wird.
Zu nackt.
Zu gewöhnlich.
Zu still für eine Welt, die süchtig nach Tun (Beschäftigung) ist.
Aber dieses…
Dieses Nicht-Tun,
diese heilige Pause,
dieses heilige Nichts
beginnt, etwas anderes zu offenbaren…
Dass ich schon hier bin.
Dass das Leben schon ganz ist.
Dass die Stille nicht leer ist, sondern voll.
Lebendig.
Und in der Stille
stellt sich eine Art Zuhören ein.
Nicht mit den Ohren,
sondern mit meinem ganzen Wesen.
Ein sanftes Zuhören,
das keine Agenda hat,
keine cleveren Tricks.
Nur Anwesenheit.
Und was ich immer wieder
unter der Oberfläche meines geschäftigen Geistes finde,
ist, dass ich schon gehalten werde,
schon geliebt werde,
schon zu Hause bin.
Nicht, weil ich etwas erreicht habe,
sondern weil das Rennen aufgehört hat.
Einfach sein…
ohne Dekoration,
ohne Verteidigung,
ohne Leistung.
Einfach sitzen.
Und so dringt das Mysterium in mich ein.
Die Art Mysterium, über die man nicht sprechen kann,
vor der man sich nur verneigen kann.
Wenn du also müde bist—
nicht nur körperlich,
sondern müde davon, etwas sein zu müssen,
müde davon, alles herausfinden zu müssen,
müde von der Suche…
Dann komm.
Setz dich.
Mehr braucht es nicht.
Lass alles andere fallen.
Einfach das.
Einfach sitzen.
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