Leben auf LOC 1000

LOC 1000: «Im Absoluten versunken bzw. verloren gegangen»

Die Realisierung des Absoluten: über die Nicht-Dualität hinausgehen

Das Wort «Nicht-Dualität» wird heutzutage oft verwendet. Es ist eine gute Sache, dass wir eine so passende Ausdrucksweise haben. Wie du weißt, bedeutet es «Nicht-Zwei.» Es beschreibt also, was etwas nicht ist, aber es sagt nichts darüber aus, was etwas ist.

Ein Problem taucht auf, weil ein Nicht-Etwas nicht etwas ist. Wenn ich dir einen «Nicht-Apfel» anbiete, kannst du ihn essen? Nein, das kannst du nicht. Wenn ich dir dann eine Orange anbiete, dann verstehst du, was ich mit «Nicht-Apfel» meine.

Die Realisierung des Absoluten führt zu einem Verständnis, das beides – Dualität und Nicht-Dualität – umfasst und zerstört. In diesem einzigartigen Verständnis wird Dualität auf ihren eigentlichen Ausdruck heruntergebrochen – als das ursprüngliche Zuhause, das nie verlassen wurde. Ganz egal, wo dich die Reise hingeführt hat, du kommst hier in die Dualität zurück.

Die Bereiche der Erleuchtung unter LOC 1000 sind noch auf Nicht-Dualität ausgerichtet und anerkennen somit auf subtile Weise, dass Dualität noch immer eine Rolle in ihrem Leben spielt. Der übliche Kampf besteht darin, über die Dualität hinauszugehen und sie zu transzendieren. Für den Weisen, der das Absolute realisiert hat, verkörpert die weltliche Dualität die absolute Wahrheit hinunter bis ins kleinste Tröpfchen.

LOC 1000 umarmt diese Welt in leichter Allumfänglichkeit, genauso wie sie ist. Die dualistische Erscheinung wurde als das Göttliche oder die Buddha-Natur selbst verinnerlicht. Auf fast unbeschreibliche Art und Weise erscheint die Dualität wieder, um in all ihrer herrlich-schmutzigen Pracht ganz und gar wertgeschätzt zu werden. Wie ein künstlerisches Meisterwerk, das eine hässliche Szene oder Person zur Schau stellt, wird diese dualistische Erscheinung als das Fleisch, die Knochen und das Blut der letztendlichen Realität gesehen und geschätzt.

Manchmal nenne ich das «transzendentale Dualität,» aber diese Beschreibung kann irreführend sein. Es ist dieselbe Dualität, die der normale Mensch sieht. Der Unterschied liegt darin, dass diese Dualität, so wie sie ist, ohne etwas daran zu ändern oder zu verbessern höchst transzendental ist.
Wie gesagt, ist das äußerst schwer zu erklären, zumindest für mich. Solange es ein Konzept von Dualität und Nicht-Dualität in deiner Erfahrung gibt, hast du diese Erfahrung, so wie sie hier und jetzt ist, noch nicht gänzlich angenommen.

Das kann eine sehr subtile (oder auch nicht so subtile) Suche nach etwas Größerem, Besserem, Perfekterem, Ultimativerem auf den Plan rufen. Diese spirituelle Suche macht sich auch bei erleuchteten Personen bemerkbar – solange, bis sie im Absoluten «landen.»

(Seiten 585-587)

Diese perfekte Welt muss nicht gerettet oder erlöst werden

Ich sage nicht, dass diese Welt Erlösung findet, weil etwas Wundervolles dahinter verborgen ist, das ihr Schönheit und einen Sinn verleiht. Nein, diese Welt, mit ihrem modrigen Gestank, ihrer Brutalität und ihrer hässlichen Zurschaustellung ist im wahrsten Sinne des Wortes Gott, göttlich, das Absolute.

Die ursprüngliche, reine Dualität ist perfekt, so wie sie ist. Das Ego, der Verstand kann das nicht hinnehmen. Es bedeutet das vollständige Ende der Suche. Es bedeutet das vollständige Ende des Ego-Ich-Gedankens, des Verstandes, weil diese die Suche sind. Wenn diese hässliche, nicht perfekte Welt perfekt ist, was dann?

Es bedeutet, dass die große, edle Suche nach dem Sinn und der Bedeutung dieses Lebens für immer beendet ist. Bitte beachte, dass Menschen die in den mittleren LOCs erleuchtet sind, noch immer suchen. Aber es führt zu nichts. Das ist es. Diese kaputte, schäbige, dualistische Welt ist es. Die große Suche endet hier.

Diese Einsicht ist die natürliche Folge von kein Verstand, kein Wissen und kein Anderer. Wenn ich eine Tasse Kaffee trinke, dann ist diese Tasse Kaffe alles. Sonst gibt es nichts. Ihre Perfektion leitet sich nicht von der Tatsache ab, dass sie ein «Ausdruck des Selbst» ist. Ihre Perfektion leitet sich von nichts ab. Sie ist ES – einfach so, wie sie ist.

Ihre Perfektion ergibt sich aus der Tatsache, dass sie eine Tasse Kaffe ist. Es ist ganz normaler, heißer Kaffe in einer Tasse und nicht der weltweit beste oder teuerste Kaffee. Wenn ich ihn nicht bald trinke, wird er kalt. Er ist in keinem gewöhnlichen Sinne des Wortes perfekt.

Der Punkt, um den es mir geht, ist, dass diese Tasse Kaffee gerade deshalb perfekt ist, weil sie NICHT perfekt ist!

Vor der Realisierung des Absoluten suchst du weiter nach Perfektion. Du glaubt noch immer daran, dass es irgendwo einen perfekten Ort oder einen perfekten Zustand jenseits dieses dunklen, erbärmlichen, bizarren Ortes namens Erde gibt. Aber es gibt keinen anderen Ort. Du bist angekommen.

(Seiten 587-588)

Über Spiritualität, Materialismus und die Suche hinausgehen

Die Realisation ist, dass es das ist. Seine Mängel machen es perfekt. So wird die absolute Ruhe des Absoluten genossen. Diese Dualität, genauso wie sie ist, ist die ultimative Wahrheit. Du kannst nichts anderes mehr träumen oder dir vorstellen. Es kommt nicht einmal mehr die Idee von Nicht-Dualität auf. Sich auf Nicht-Dualität zu fokussieren ist eine subtile Ablehnung dieser herrlichen, majestätischen, außergewöhnlichen Dualität.

Hoffnung ist für Narren. Träume sind für Idioten. Lass deine Hoffnungen los. Zerstöre deine Träume. Lebe im Abgrund des Nicht-Wissens. Das wird all deinem Wissen ein rasches Ende bescheren – all den Dingen, denen du einen besonderen Stellenwert beigemessen hast.

Jetzt, wo das Absolute durch deine Stadt reitet, verkündet es: «Ich bringe ein Schwert. Ich bin nicht hier, um dir beim Schlafen zu helfen. Ich bin hier, um dir beim Sterben zu helfen. Und siehe da, du bist bereits tot. Das ist Nirwana

Wenn es nicht hier in dieser Welt ist, ist es nirgendwo. Das Selbst, das Absolute oder das Göttliche lässt sich nur schwer finden, weil es nackt und direkt vor deinen Augen ist.

Du betrachtest es, aber du siehst durch es hindurch und darüber hinaus, weil du nach etwas Vollkommenen suchst – anders als dieser irre Ort. Es ist alles und jedes, was du mit deinen fünf Sinnen genießt. Sei einfach das und sonst nichts. Das ist es. Willkommen zu Hause!

Spirituell und materiell sind Unsinn. Sie sind ein Spiel, das jemand eingeführt hat, weil das Leben anfing ein Problem für sie darzustellen. Sie erschufen es im Kopf und fanden dann andere Idioten, um mit ihnen dieses dämliche Spiel zu spielen. Es gibt keine Spiritualität. Es gibt keinen Materialismus. Es gibt nur DAS. Es kann nicht beschrieben werden.

Aber solange du es nicht verstehst, wirst du auf der spirituellen Suche sein. Wenn du im Absoluten angekommen bist, wirst du Spiritualität, Materialismus und Nicht-Dualität wegwerfen – so wie du ein Streichholz wegwirfst, nachdem du es dazu benutzt hast, um eine Kerze anzuzünden. Dein Fokus wird jetzt auf der Kerze liegen, auf ihrer wunderschön tanzenden Flamme und auf dem Licht, das sie bringt. Das verbrauchte Streichholz wurde völlig vergessen.

Du wirst nichts wollen und nichts suchen. Das, was hier und jetzt erscheint, wird dich in der Fülle seines Ausdrucks in ein solches Staunen versetzen, dass dir die Annahme dessen beinahe die Schamesröte ins Gesicht treiben wird.

Aber du musst es annehmen und du wirst es annehmen, da all das dein eigenes, geliebtes Selbst ist. Es ist deine wahre Identität als Essenz und Ausdruck in Einem. Alles ist HIER. Alles ist JETZT. All das bist DU.

(Seiten 588-589)

Die LOC-Bereiche und die große Suche nach dem ultimativen Glücksgefühl

Sehen wir uns das einmal von einer anderen Seite aus an. Gleich werde ich darauf eingehen, was einige spirituelle Lehrer, die ich als auf LOC 1000 identifiziert habe, über die Realisierung des Absoluten sagen.

Aber zuerst möchte ich diesen «Ort» abstecken, der «das Ende der Straße» ist, der «Ort,» der das volle Erblühen der spirituellen Reise im Kontext des LOC-Konzepts, das in diesem Buch erläutert wird, bedeutet.

• 500er: Suche nach einer Antwort, um das Leiden zu beenden

• 600er: Leeres, offenes, spontanes Leben

• 700er: Genuss der kosmischen Ganzheit

• 800er: In Einheit mit der göttlichen Liebe und Nicht-Wissen

• 900er: Bleibender Friede, vor der Welt geschützt

• 1000er: Die transzendentale Perfektion des gewöhnlichen Lebens

LOC 1000 ist das Ende der Straße. Als eins der größten Paradoxe des Lebens ist es gleichbedeutend damit eine völlige Null zu sein.

Du gehst durch all das hindurch, um als Null zu enden. Du startest als hungrige Null (Sucher), wirst zum siegreichen Helden (Erleuchteter) und endest als große, fette Null (das Leben, so wie es ist). Dein großer Triumph ist es, ein Niemand und ein Nichts zu werden. In dieser unbekümmerten Ekstase irrationaler Erfüllung bist du frei. In den niedrigeren Erleuchtungs-LOCs warst du noch jemand. Du hattest Errungenschaften, Wissen und Visionen.

Das waren allerdings nur die Trostpreise. Sie waren ein akzeptabler Ersatz. Es dauert eine Weile, bis realisiert ist, dass der große Preis – die Realisierung des Absoluten – dir alles nehmen wird. Es wird dir alles nehmen. Du musst ALLES aufgeben.

Es ist in etwa so wie Verliebtsein. Wenn du darüber nachdenkst, bist du unter Umständen nicht so sehr verliebt. Bist du über alle Ohren verknallt, so als seist du vernichtet und zerstört, bist du ungeachtet aller Gründe und Logik zutiefst verliebt, ist deine Leidenschaft unlogisch und unpraktisch, dann bist du wirklich verliebt.

Während du dich durch die Ebenen der Erleuchtung hindurch entwickelst, warten viele Belohnungen auf dem Weg auf dich. Aber gleichzeitig wird in den 600ern eine subtile Unsicherheit gefühlt. Da ist eine kleine, leise Stimme, die flüstert: «Das ist noch nicht vollständig. Ich bin noch nicht angekommen.»

Die LOC 700er sind teilweise sehr verlockend. Dieser Bereich hat die Stabilität der Mitte. Es wird wie ein Rastplatz empfunden, bevor die große Suche wieder startet.

In den LOC 800ern hat die Bewegung zum Höchsten hin wieder Fahrt aufgenommen. Und doch fühlt es sich noch nicht wirklich ganz an. Dieser allumfassenden göttlichen Liebe liegt eine Zweiheit zugrunde. Sie ist noch subtil dualistisch.

Du trinkst aus der ursprünglichen Liebesessenz. Sie heilt dich und macht dich ganz. Aber sie ist nicht das Ziel. Sie ist ein Zwischenstopp. Du musst den Gott, die Göttin oder den Guru gehen lassen. Du musst von der Mutterbrust lassen. Labe dich an dieser perfekten Liebe. Genieße ihre Süße. Aber du musst weiter gehen. Diese Liebe will sich als der Kosmos manifestieren und sie wird dich früher oder später mit sich reißen.

In den 900ern bist du an der Schwelle. Du bist an der Grenze angelangt. Aber du willst noch immer nicht akzeptieren, dass du alles aufgeben musst. Du bist wie der Mann, der gehört hat, dass er alles in das loderndes Feuer werfen muss und sich dann auszieht, um seine ganze Kleidung in das tosende Feuer zu werfen. Er wirft sogar seine Brieftasche, sein Handy und seinen Schmuck in die hungrigen Flammen. Und so glaubt er, er hätte alles, was er besaß, hineingeworfen.

Dann spricht eine Stimme aus der Dunkelheit: «Ich sagte: Wirf alles ins Feuer. Jetzt spring du hinein.» Wenn du in das Feuer springst, bereit alles zu geben und alles loszulassen, ist das LOC 1000. Das ist der letztendliche Tod. Das ist die letztendliche Auferstehung.

Wenn du neugeboren bist, ist diese Welt mit dir neugeboren. So wie du das Feuer nicht kennen kannst, bis du selbst hineinspringst, kannst du auch nicht wissen, wie es ist, in einer dualistischen Welt, die absolut und perfekt göttlich ist, ganz und vollständig mit all ihren Mängeln, zu leben.

Das transzendiert jegliche Vernunft und Logik. Es gibt natürlich einen Grund dafür. Der Verstand, der die Mängel finden würde, der die Fehler sehen würde, der einen Weg finden würde, um sein Dasein zu rechtfertigen, ist nicht mehr der Boss. Da ist «kein Verstand» (Engl. no-mind). Dieses unerschütterliche Im-Frieden-Sein mit allem, genauso wie es ist, ist dann Wirklichkeit.

(Seiten 589-592)

Die Suche nach Perfektion und der unsichtbare «Fehler-Finder»

Man könnte sagen, dass es eine Suche nach Perfektion gibt, weil diese ursprüngliche Perfektion intuitiv gespürt wird. Auch wenn dem so ist, wird die Realität dessen erst erfahren, wenn sich der Kreis für dich geschlossen hat.

Du bist an dem Punkt angelangt, wo du begonnen hast, aber es gibt jetzt einen Unterschied. Der Mechanismus, der immerzu die Fehler und Mängel gesehen hat, der lange Listen von nicht perfekten Dingen erstellt hat, der sich danach gesehnt hat etwas zu ändern, der sich auf die Suche nach der tiefsten Tiefe und der höchsten Höhe gemacht hat, wurde abgeschaltet. Er ist tot. Er funktioniert nicht mehr.

Das Resultat ist, dass du jetzt genau die gleiche Welt wie vorher siehst. Die Welt hat sich nicht geändert. Es ist die gleiche Welt. Es ist genau die gleiche Welt. Nichts hat sich geändert. Was jetzt anders ist, ist, dass deine «Fehler-Suchmaschine» zum Stillstand gekommen ist. Diese Fehler-Suchmaschine nennen wir den «Verstand.» Du kannst und wirst weiter Gedanken haben. Du benötigst keinen Verstand, um Gedanken haben zu können. Alles, was du benötigst, um Gedanken zu haben, sind Gedanken.

Der Verstand ist der Mechanismus, der etwas als falsch betrachtet, als würde etwas fehlen, als wäre etwas mangelhaft, als wäre etwas nicht perfekt. Es ist der Verstand, der Probleme sieht und sich dann auf eine scheinbar unendliche Reise begibt, um diese Probleme zu lösen. Nachdem ein Problem gelöst wurde, gibt es stets ein weiteres Problem, das einer Lösung bedarf. Nachdem das neue Problem gelöst wurde, gibt es stets ein weiteres Problem.

In weltlichen Begriffen nennt man das «Arbeitsversicherung.» Der Verstand möchte unbedingt überleben, deshalb geht er auf Nummer sicher, um immer eine Arbeit bzw. Aufgabe zu haben. Die Aufgabe des Verstandes ist es Probleme zu lösen. Um sicher zu gehen, dass er immer etwas zu tun hat, ist er ein Experte im Probleme kreieren, oder genauer gesagt: den Eindruck, es gäbe ein Problem.

Der Tod der Maschine und die Geburt des Buddha-Planeten

Wenn diese Maschine, die «Verstand» genannt wird, zum Stillstand kommt, endet auch dieser Eindruck, es gäbe ein Problem. Ganz egal, was auftaucht, es wird dadurch zu keiner Handlung angeregt. Das ist eins der Zeichen, dass du das Absolute realisiert hast. Egal, welchen Mist du gerade durchlebst, deine Gabe es als Problem, das gelöst werden müsste, anzusehen, als die Suche nach etwas anderem, ist beendet.

Es ist schon ein bisschen schockierend, wenn man schließlich realisiert, dass es in dieser Welt keinerlei Mängel gibt und dass es nie welche gab. Die Mängel waren nur in deiner Wahrnehmung aufgetaucht. So, als hättest du durch eine schmutzig Brille voller Staub und Dreck geguckt, und alles, was du dabei gesehen hast, war der Staub, der Schmutz und der Dreck.

Jetzt säuberst du deine Brille sorgfältig. Sie ist jetzt durchsichtig. Dein Werkzeug der Wahrnehmung wurde gereinigt. Jetzt, da du klar sehen kannst, stehst du vor einer Pracht, die so beispiellos und neu ist, dass es deinen Verstand zum Stillstand bringen würde – vorausgesetzt, du hättest noch einen.

Es überwältigt dich. Es hält dir den Atem an. Du bist wieder frisch verliebt. Du bist jetzt und endgültig, ganz und gar und für immer über alle Ohren in das Leben verliebt – in die Dinge, in die Welt, in das, genauso wie es ist.

Weil es die Art und Weise ist, wie es ist, wie es war und wie es sein wird, wird diese verrückte Liebe ewig währen. Gott ist verschwunden. Die Wahrheit ist verschwunden. Spiritualität ist verschwunden. Materialismus ist verschwunden. Nicht-Dualität ist verschwunden. Alles ist verschwunden. Alles ist verbrannt. Alles ist tot. Alles ist wieder geboren. Alles ist lebendig. Nichts kann beschrieben werden. Vor dem Frühling gab es den Winter.

Alles wurde von einem Feuer verschlungen, das so majestätisch ist, so endgültig, so ewig, dass der Dichter verstummt. Das höchste Geheimnis wird allein in unendlicher, inniger, unaussprechlicher, letztendlicher Stille gefunden.

Der Dichter schreibt weiter Gedichte, die Winde des Schicksals tragen sein körperliche Segel weiter, der unvorhersehbaren Zukunft entgegen. Soviel können wir sagen. Hier wird es geschehen, in diesem Buddha-Palast, auf diesem Buddha-Planeten. Es gibt keinen anderen Ort. Diese Welt ist es.

Alle Konzepte, Ideen und Gedanken beugen ihre Köpfe. Ihr Nutzen ist zu Ende gegangen. Wenn die Sonne aufgeht, verschwindet die Nacht von selbst. Sie muss nicht davongejagt werden.

Wenn das Absolute realisiert ist, verschwindet die Dunkelheit. Was dann bleibt, kann nicht beschrieben werden, aber es ist das Ende der Suche. Es ist der Endpunkt, der von keinem Ende abhängt. Es ist die letztendliche Ruhe, die von keiner Ruhe abhängt. Es ist eine Perfektion, die von keiner Perfektion abhängt.

(Seiten 592-595)

Wenn ich dir nur eine Sache sagen könnte, bevor ich gehe… Also gut, hier ist sie.

Ich hoffe es ist offensichtlich, dass Erfolg auf dem spirituellen Weg eine enorme Leidenschaft, Ernsthaftigkeit und Hingabe erfordert. Auch wenn du das Glück eines «Erwachens-Quickie» hast, würde ich dem nicht groß Vertrauen schenken. Die Tür hat sich möglicherweise geöffnet… aber du hast die Schlüssel nicht. Du willst der Besitzer sein und nicht nur auf Besuch kommen.

Also, was ist diese eine Sache? Richte deine Aufmerksamkeit darauf, wie du Andere wahrnimmst. Solange du eine Wahrnehmung von Anderssein (anders als du) hast, bist du nicht durch. Die klassische Definition des Absoluten von Ramana Maharshi, «Nur das Selbst, keine Welt,» bezieht sich auf genau das. Nur das Selbst bedeutet kein Anderer. Keine Welt bedeutet kein Anderer. Da ist nur das eine, «höchste Ich,» oder wie du es auch immer nennen möchtest. Da ist nur das Absolute.

«Anderssein» ist ein Produkt des Verstandes. Wenn du es so erfährst, bist du noch immer im Verstand. Wenn du das Absolute realisierst, kannst du alles weiter so tun wie gehabt, weil es das Absolute ist. Das Auto, das du fährst, ist ein absolutes Auto. Das Essen, das du isst, ist ein absolutes Essen. Es gibt KEINE anderen.

Deshalb genügt es nicht, nur vom getrennten Selbst befreit zu werden. Das getrennte Selbst ist ein Nebenprodukt der Invasion «der Anderen» in deiner Kindheit. Man könnte sagen, es beginnt im Mutterleib, aber es geht so richtig los, wenn deine Eltern dich erziehen, wenn du in die Schule gehst und lernst, wie es ist, dieser Körper mit diesem Namen und dieser Persönlichkeit zu sein.

Also ist das «Nicht-Ich» der LOC 600er auch nicht das. Nicht einmal die kosmische oder universelle Identifikation in den LOC 700ern hat das Anderssein aufgelöst. Wenn ich eins bin mit etwas, ist da noch immer ein Ich und ein Etwas.

In den LOC 800ern wirst du genährt. Du trinkst von der Ur-Liebesessenz, die das Universum geschaffen hat. Das heilt dich. Die Menschen in den 800ern verhalten sich nicht so wie diese ausgeflippten 600er- und 700er-Gurus. Du weißt, wen ich meine. In den LOC 800ern sind sie mit Liebe angefüllt. Ihr Leben ist von Liebe durchgetränkt.

Im LOC 900 heißt es: Knapp daneben ist auch vorbei. Warum? Da ist noch immer dieser dünne Schleier, diese Hülle, diese Haut, diese Membran, mit der du dich vor dieser groben physischen Manifestation verstecken und schützen möchtest.

Im LOC 1000 ist es endlich klar. «Kein Verstand» heißt wirklich KEIN VERSTAND! Wenn du es einen erleuchteten Geist oder einen Buddha-Geist nennen möchtest, in Ordnung. Verstehe dabei aber, dass du noch den Stecker vom Verstand ziehen musst. Der «erleuchtete Geist» ist nur ein Name. Es ist das Absolute, dass die Funktionen des sogenannten Verstandes ohne strenge Einschränkungen ausführt.

Fortgeschrittene spirituelle Sucher in den LOC 560, 570 oder 580ern müssen auch «das Andere» verstehen. Die Selbstergründungs-Meditation wird nicht in die Gänge kommen, solange deine Gedanken ständig beim Anderen sind. Du wirst den Ich-Gedanken nicht verstehen können.

Was wäre der Ich-Gedanke letztlich, wenn nur noch er selbst bliebe? Stell dir vor, der Ich-Gedanke schwebt nur noch im Raum im Bereich deines Kopfs. Er würde sich nicht mehr nach außen bewegen. Er hätte das Interesse an den Anderen, einschließlich der Welt, verloren. Er ist in etwas so wie ein umhertreibender Körper mit Kopf unter Wasser in einem Swimming Pool. Welche Art von Ich-Gedanke wäre das?

Das ist ein nahezu toter Ich-Gedanke! Der Ich-Gedanke bleibt durch den Anderen am Leben. Solange es noch ein Gefühl für etwas «Anderes» gibt, hat er die Möglichkeit sich zu regenerieren. Das «Gefühl eines Anderen» ist ein Zeichen dafür, dass der Verstand anwesend ist. Wissen hat sich angesammelt.

Was sind die 8 Anzeichen des Absoluten?

Kein Verstand. Kein Wissen. Kein Anderer. Keine Welt. Keine erleuchtete Person. Nichts ist jemals geschehen. Alles ist perfekt, genauso wie es jetzt gerade ist. Da ist nur das Absolute (das Selbst).

Wenn das für dich zu viel zu schlucken ist, bleib einfach mit «Kein Anderer. Keine Ausnahmen.»

Ich möchte mit etwas Lustigem abschließen. Bei meinen Treffen in San Diego wird mich früher oder später jemand nach meiner Partnerschaft fragen. Bei der Art, wie sie mich fragen, wird schnell klar, dass es, auch wenn diese Nicht-Dualitäts-Geschichte auf alles Mögliche anwendbar ist, bei Partnerschaft einfach zuviel wird.

Weil sie wissen, dass ich seit über einem Jahrzehnt verheiratet bin, fragen sie mich nach Dingen, wie: «Wie ist das mit einer Ehe vereinbar?» Wie funktioniert das, wenn du eine Frau hast, so wie du sie hast?»

Ich antworte ihnen: «Ich habe keine Frau,» und sie schießen zurück: «Aber du bist verheiratet!» Ich sage daraufhin: «Ja, das stimmt, ich bin verheiratet. Aber das heißt nicht, dass ich eine Frau habe! Für mich gibt es keine anderen. Da ist nur mein Selbst, das Absolute – reines, universelles ICH-Bewusstsein.»

Dazu möchte ich noch kurz klarstellen, dass meine Frau zu mir sagt, ich sei ein wundervoller Ehemann. Soweit ich weiß, betrachten die Leute in meine Gruppe in San Diego sie als glückliche Ehefrau.

Die Wahrheit ist, dass ich, genauso wie du, mein Selbst über alles liebe. Weil meine Frau buchstäblich mein eigenes Selbst ist, liebe ich sie als mein Selbst. Das geht alles zusammen.

Die Probleme entstehen erst, wenn du dein Selbst über oder unter das Selbst von Anderen stellst. Ein solche Haltung bedeutet, dass du sie als getrennte Selbste betrachtest.

Wenn du nicht mehr in der Lage bist, einen «Anderen» auf welche Art und Weise auch immer zu sehen, und wenn alles, was du siehst, einzig und allein dein geliebtes Selbst ist, dann sind alle Problem gelöst. Liebe fließt ganz natürlich, mit Leichtigkeit und ohne Ende zu «ihnen,» weil sie das Selbst sind.

Ich meine dieses «Kein Anderer» wörtlich. Kein Anderer bedeutet, keine Empfindung eines Anderen, kein Gefühl eines Anderen, keine Erfahrung eines Anderen, kein Eindruck von einem Anderen. Kein Anderer! NUR (universelles) «ICH!»

(Seiten 631-634

Ramaji beschreibt in «1000» die acht wesentlichen Merkmale des LOC 1000 wie folgt:

Kein Verstand

Kein Verstand bedeutet, dass der Gedanke an den Verstand vollständig abgelöst wurde. Gedanken, die kommen und gehen, sind weiterhin da. Der entscheidende Faktor ist, dass der Ich-Gedanke abgelegt bzw. niedergeschlagen wurde.

Kein Wissen

«Kein Wissen» ist göttliches Nicht-Wissen. Du bist der göttliche Narr. Du weißt nichts über irgendetwas. Du bist die ganze Zeit im «einfach nichts wissen» Zustand. Weil du nichts über irgendetwas weißt, hast du kein Wissen. Weil du kein Wissen hast, bleibst du nicht an dem hängen, was erscheint. Weil du kein Wissen hast, ist völlige Entspannung und kein Suchen da.

Kein Anderer

«Kein Anderer» ist für dich Wirklichkeit. Wenn du etwas über einen anderen wüsstest, würde es bedeuten du hättest Wissen, weil sich Wissen (immer) auf den, die oder das Andere bezieht. Wenn es keinen anderen gibt, bist du frei das reine, wahre, universelle ICH, das keine Definitionen, Grenzen oder Limitierungen kennt, zu sein.

Keine Welt

«Keine Welt» bedeutet, dass es nur das eine höchste Selbst gibt. Da ist nichts, was du eine Welt nennen könntest. Das, was die Menschen Welt nennen, ist nichts als ein Ausdruck des Selbst oder des Absoluten. Es ist ein Schmuckstück, wie eine juwelenbesetzte Halskette. Aber sie ist in keinster Weise etwas vom Selbst Getrenntes. Sie ist das Selbst. Da ist nur das Selbst.

Kein Erleuchteter

Kein Erleuchteter bezieht sich auf die subjektive und die objektive Dimension deiner Erfahrung. Im Zen gibt es den Ausdruck: «Der Gestank der Erleuchtung.»

Im Absoluten ist beides, Erleuchtung und keine Erleuchtung, transzendiert und vergessen. Wenn du weiterhin an der Idee festhältst, dass du erleuchtet bist, bist du es vielleicht sogar, aber du bist nicht im LOC 1000.

Jenseits des Verständnisses, dass Erleuchtung oder die Abwesenheit dessen nur Konzepte in einem schrägen Traum, der niemals wirklich existiert hat, sind, gibt es die menschliche oder objektive Sichtweise. Hier nimmt dieser Gestank der Erleuchtung die Form von «heiliger als du bzw. ihr» an.

Es gibt dabei viele Variationen. Im Grunde läuft es darauf hinaus, dass du als «Erleuchteter» glaubst: «Ich bin besser als du.» Wie lächerlich das auch klingen mag, wenn man es hier so lapidar zur Sprache bringt, ist es doch die insgeheime Haltung von Lehrern der Nicht-Dualität, die ihre Schüler ausnutzen oder meinen sie seien dazu berechtigt von ihren Schülern bevorzugt behandelt zu werden.

Nichts ist jemals geschehen

«Nicht ist jemals geschehen» ist nicht leicht verständlich. Aber wenn es kein Wissen, keinen anderen und keine Welt gibt, ist es auch möglich wahrzunehmen, dass niemals irgendetwas geschehen ist.
Weil das Selbst jenseits des Bereichs des Wissens von Raum und Zeit ist, kommt in Beziehung zu dem erscheinenden Welt-Phänomen das intuitive Gefühl auf, dass die Welt nur eine Erscheinung ist. Nichts ist für, in oder mit dem Selbst geschehen. Es bleibt so, wie es immer war und immer sein wird. Es ist makellos, perfekt, rein, unberührt, vollständig, ganz, absolut.

Alles ist perfekt so, wie es jetzt ist

«Alles ist perfekt so, wie es jetzt ist» ist nicht so offensichtlich, wie es scheint. Es deutet darauf hin, dass alles, was du in deinem Leben erfährst – egal, was es ist – perfekt ist, genauso, wie es ist. Das schließt auch die zutiefst hässliche, schmerzvolle, negative Erfahrung mit ein. Die Tendenz, diese Erfahrungen mit anderen Erfahrungen, die scheinbar besser seien, zu vergleichen, wurde abgelegt.

Da ist nur das Absolute (das Selbst)

«Da ist nur das Absolute» ist offensichtlich. Es gibt nichts für dich herauszufinden. Es gibt nichts zu verstehen. Wenn du dich hinsetzt, um dein Essen zu essen, isst du es einfach und genießt es.

Es gibt nichts anderes «herauszufinden» oder «zu verstehen», als dass du hungrig bist und es etwas Gutes zu essen gibt. Solange «Realität» für dich nicht kristallklar und ohne Zweifel ist, ist es nicht Das. Sei ehrlich dir selbst gegenüber und gehe zurück an die Arbeit. Wenn du letztendlich im Absoluten «ankommst», wird es unmöglich werden etwas zu verändern oder zu verbessern. Es wird einfach nur das sein, was ist, und das wird DAS sein.

«Diese Welt ist das Absolute» bezieht sich im Grunde auf dasselbe. Es ist, als würdest du sagen, alles sei perfekt so, wie es ist, mit der Betonung auf die materielle Welt. Diese physische Welt scheint von Limitierungen und Mängeln übersät zu sein. Vom Standpunkt des Absoluten, von LOC 1000 aus verstanden, muss diese Welt jedoch in keinster Weise als eine Art nicht-dualer Traum oder Symphonie der Einheit erlöst werden. Die Dualität dieser Welt selbst ist Gott, göttlich, das Absolute im Fleisch. Es gibt keine andere Welt. Das ist es.

(Seiten 582-585)

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