Ausweglosigkeit
Karl Renz im «Tao Te Karl»:
Schon der Denker ist ein Gedanke
Nur der ist groß, dem seine Größe nichts bedeutet.
Gerade weil das Tao groß ist, ist es unbrauchbar.
Schon der Denker ist ein Gedanke.
Aber dass der Denker gedacht wird, kann sich keiner denken.
Das hast du jetzt nicht verstanden?
Das macht nichts. Wenn du das verstanden hättest, gäbe es dich nicht mehr. Dann hättest du dich ausgestanden.
Keine Tasse kann entscheiden, ob Kaffee oder Tee reingeschüttet wird. Und keine Untertasse kann entscheiden, welche Tasse drauf gestellt wird.
Du bist der absolute Täter. Und du hast nie etwas getan. Noch wirst du je etwas tun. Du bist der Täter, das Tun und das Getane.
Das ist das Ende von Trennung:
Du bist der Seher, das Sehen und das Gesehene. Nicht mehr bist du als Seher getrennt vom Gesehenen. Oder als Handelnder von der Handlung. Und warst es nie.
Die Basis des Handelnden, des Handelns und der Handlung ist untrennbar. Du realisierst dich als drei Verschiedene. Als Handelnder, als Handlung und Gehandeltes. Doch bist du der Ursprung aller drei.
Das ist Frieden. Denn da ist nichts Zweites.
Frieden kann nicht gehabt werden. Der Frieden, der du bist, kannst du nicht nicht sein. Und du kannst ihn weder verlieren noch gewinnen.
Frieden, den man haben kann, ist Schein.
Aus dem Wahnsinn, der du bist, nicht entkommen zu können, das ist Frieden.
Die vollkommene Ausweglosigkeit, dir selbst nicht entkommen zu können, ist Frieden.
Du bist das, was ist. In allen Umständen.
Dich zu realisieren, ist Wahnsinn.
Aber du kannst den Wahnsinn nicht stoppen.
Denn den Wahnsinn stoppen zu wollen, ist der Wahnsinn.
Die Verrücktheit, gesund machen zu wollen, ist die Verrücktheit.
Deine Psychose zu bewältigen, ist die Psychose.
Das zu suchen, was du bist, ist die Psychose.
Das zu sein, was du bist, ist die Erfüllung. In nichts anderem wirst du das sein, was ewig erfüllt ist.
Lebe das Leben, wie das Leben dich lebt. Du kannst das Eine nicht vom Anderen trennen.
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