Einstein und der freie Wille …

… oder: Alles steht geschrieben.

Ich glaube nicht an die Freiheit des Willens. Schopenhauers Worte: «Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will», begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Taten der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind. Diese Erkenntnis von der Unfreiheit des Willens bewahrt mich davor, mich selbst und die Mitmenschen als handelnde und urteilende Individuen allzu ernst zu nehmen und die Beherrschung zu verlieren.

Wenn der Mond auf seiner ewigen Umlaufbahn um die Erde mit Selbst-Bewusstsein ausgestattet würde, wäre er vollkommen davon überzeugt, dass er aus eigenem Antrieb und Kraft des Entschlusses, den er ein für allemal gefällt habe, seine Bahnen ziehen würde. Genauso würde ein Wesen, das mit höherer Erkenntnis und vollkommenerer Intelligenz ausgestattet wäre, bei der Betrachtung des Menschen und seinem Tun und Treiben, die menschliche Illusion, er würde gemäß seines eigenen, freien Willens handeln, belächeln.

Ich bin ein Determinist. Als solcher glaube ich nicht an die Freiheit des Willens. (…) Praktisch gesehen bin ich nichtsdestotrotz gezwungen so zu handeln, als würde es Freiheit und einen Willen geben. Wenn ich in einer zivilisierten Gesellschaft leben möchte, muss ich so handeln, als wäre der Mensch ein verantwortungsvolles Wesen.

Albert Einstein

Tipp: Weitere Ausführungen von Einstein zum Thema gibt es auf dieser Seite.

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