Lust

Hier sind 3 Zitate aus dem Buch «Amma – The Divine Mother» mit Lehren von Padmavathy Amma über einen bewussten Umgang mit Lust:

Sexuelle Begierde ist Teil der Schöpfung [des Lebens, der Natur], aber sie sollte nicht zu einer Sucht werden. So wie der Körper sich nach Nahrung sehnt, sehnt der Verstand sich nach Lust. Diese Gedanken sind die Nahrung, von der der Verstand sich ernährt. Wenn der Verstand nach dieser Nahrung süchtig wird, wird es zu einer Obsession. Alles, was du tun kannst, ist, dir dieser psychologischen Aktivität bewusst zu sein und nicht süchtig danach zu werden.

Jeder Mensch fühlt in seinem Herzen Einsamkeit. Dieses Bedürfnis nach einem anderen ist von der Natur zur Fortpflanzung eingerichtet worden. Auf einer tieferen Ebene ist es Lust, die sich als Einsamkeit manifestiert. Du kannst natürlich Willenskraft einsetzen und sie vorübergehend unterdrücken oder bestenfalls mit der Einsamkeit in dir zurecht kommen.
Nur wenn du erleuchtet bist, kannst du die Einsamkeit transzendieren [überwinden], da du dich dann mit allem und jedem verbunden fühlst.

Man muss sich dessen bewusst sein [bewusst damit in Kontakt treten, wenn es sich zeigt]. Das ist alles.


Kalki Bhagavan, der Ehemann von Padmavathy Amma, sagt:

Lust kann als biologische und psychologische Lust klassifiziert werden. Biologische Lust ist ein Mechanismus, der von der Natur für das Überleben und den Fortbestand der Art eingerichtet wurde. Sie stellt niemals ein Problem dar. Sie ist eine Energie, die für eine höhere Evolution im Bewusstsein hilfreich [nützlich] ist.

Problematisch wird es, wenn Lust psychologische Ursachen hat. Lust wird durch Angst oder Unsicherheit ausgelöst, wenn man in eine Tätigkeit, die man nicht mag, involviert ist, oder wenn man unter Langeweile oder Sinnlosigkeit leidet. Ein erhöhtes Ausmaß an Zukunfts- oder Versagensängsten oder die Befürchtung, in einer Beziehung abgelehnt zu werden, sind häufig die Ursache dafür, dass Lust zu einem Problem wird. All dies wird vom Gehirn als Bedrohung für das Überleben aufgefasst und daher wird der Überlebensmechanismus aktiviert, was sich in Lust niederschlägt. Und zweitens: etwas zu tun, das man verabscheut, löst im menschlichen System Lust aus, weil man stets dazu neigt, Schmerz und Unbehagen durch Vergnügen zu vermeiden.

Schauen wir uns das Beispiel eines Jungen an, der von unkontrollierbarer Lust geplagt wurde, als er einen Studiengang, den er nicht mochte, einschlug. Der Junge war nicht glücklich mit dem, was er tat. Da er sich in seinem Studium nicht entfalten konnte, litt er unter enormer Unsicherheit, was wiederum den Lustmechanismus in ihm auslöste. Bis er schließlich an seiner Unsicherheit «arbeitete» und seine Fachrichtung akzeptierte, konnte der Junge das Problem nicht überwinden. Aber als er dies erkannte und seine Unsicherheit überwand, löste seine übermäßige Lust sich in Luft auf.

Da Lust nur eine Manifestation deiner tief verwurzelten Ängste und deiner Abneigung [Ablehnung, Ekel] vor gewissen Tätigkeiten ist, fordert die Intelligenz, dass du dich mit dem Problem und nicht mit dem Symptom auseinandersetzt. Konzentrieren dich darauf, deine Ängste aufzulösen und zu lieben [gerne zu tun], was du tust. Dann wirst du erstaunlicherweise feststellen, dass die Lust nachlässt.

 

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